Karl Otto Dummer

Karl Otto Dummer, Jahrgang 1932, ist seit 1952 zur See gefahren. Er war dabei als Bäcker, Kochsmaat und Proviantverwalter (Küper) gemustert. Schon einmal erlitt er einen Schiffbruch und konnte gerettet werden. 1956 zur 5. Reise der PAMIR unter Kapitän Eggers suchte man noch kurz vor Reisebeginn einen Bäcker. Dummer erfuhr davon und meldete sich. Er wurde im November 1956 laut Schiffsliste als Kochsmaat gemustert. Auf dieser Reise erhält er auch seine Äquatortaufe (Fotoalbum Schlüter ). Im Juni 1957 zur letzten Reise der PAMIR (Reise Nr.6) bleibt K.O. Dummer auf Pamir, laut Schiffsliste als Baker gemustert. Als am 21.9.1957 Pamir kenterte, konnte er sich mit 9 anderen Besatzungsmitgliedern (Kraaz, Driebold, Schiernagel, Wirth, Holst, Fredrichs, Frederich, Anders, Meine) in das Boot 5 retten. In dem Kampf zwischen Leben und Tod im Rettungsboot erwies sich K.O. Dummer als nervenstark und mit einem starken Lebenswillen . Als Bootsführer brachte er es fertig immer wieder die anderen Seeleute zum Durchhalten zu bewegen . Er und 4 seiner Kameraden überlebten schließlich diese Hölle nach 3 Tagen und bitteren Nächten . Seine Selbstzweifel zur Rettung konnte er erfolgreich bezwingen . Nach einer kurzen Pause nach der Rettung fuhr K.O. Dummer noch bis 1959 zur See . Danach war er als Betriebswirt 30 Jahre in leitender Stellung bei verschiedenen Warenhauskonzernen Karl Otto Dummer war der Einzige von den Geretteten , der durch insgesamt 3 Bücher (Pamir ein Schicksal von 1977, Pamir Geschichte eines P-Liners von 2001 und Pamir Die Geschichte des Untergangs von 2007 ) , sein Erlebtes sich von der Seele schrieb . Nach langer schwerer Krankheit verstarb Karl Otto Dummer im Juni 2009 . Zusammengestellt F. Mühle Okt. 2009

Volker Anders

Schiffsjunge Volker Anders , Jahrgang 1938 geboren in Bremen. Ihn traf die Tragödie mit gerade 18 Jahren. Er überlebte mit 4 seiner Kameraden unter Führung von Karl — Otto Dummer im Boot Nr.5 der PAMIR. Einer Zeitschrift gab er kurz nach der Rettung ein ausführliches Interview . Er beschreibt dort den Überlebenskampf im Boot und die Rettung. Karl Otto Dummer relativierte in einer seiner zahlreichen Interviews die Aussagen zur Rettung von V.Anders . Er meinte dazu, dass Kraaz und Anders bereits bei der direkten Einleitung der Rettungsaktion durch die Absecon nahezu ohnmächtig waren und nicht mehr viel mitbekamen . Volker Anders hat später sein Steuermanns- Patent A5 und sein Kapitänspatent A6 gemacht und ist viele Jahre als Kapitän auf großer Fahrt gefahren . V. Anders war mit der Schwester von Sönke Andresen verheiratet , der mit PAMIR auf See blieb. V. Anders lebte in seinen letzten Lebensjahren in Südamerika . Er ist bereits seit einigen Jahren verstorben . Zusammengestellt 25.12.2009 F. Mühle

Karl Heinz Kraaz

Schiffsjunge Karl Heinz Kraaz Jahrgang 1940, geborener Hamburger, war gerade 17 Jahre als die fürchterliche Tragödie des Untergangs der PAMIR auch ihn traf. KH Kraaz ist mit dem Wunsch Seemann zu werden groß geworden. Bereits sein Vater, ein Hamburger Kapitän und auch bereits auf PAMIR gefahren, löste in ihm den Wunsch aus auch zur See zu fahren. Als einziger Sohn war die Mutter strikt dagegen und erlernte erst einmal an der Handelsschule im kaufmännischen Bereich. Nach vielen Diskussionen mit der Mutter durfte er aber dann doch zur Schiffsjungenschule am Priwall in Travemünde. Nach der Schiffsjungenschule gelang Karl Heinz nicht sofort auf PAMIR oder PASSAT zu kommen, sondern er musterte auf „Hansestadt Hamburg“ einen Dampfer an. Eines Tages war es soweit und Karl Heinz konnte aIs Schiffjunge auf PAMIR fahren. Sein alter Kapitän entließ ihn und so stand er einige Zeit später an Bord der PAMIR. Erst hier erfuhr e , dass er für einen erkrankten Schiffsjungen eingesprungen war. Es war der 30. Mai 1957. Zur Äquatortaufe erhielt Karl Heinz den Namen – Bonito – . Auf der Rückreise der PAMIR nach Hamburg geriet sie in den tropischen Orkan „Carrie“. Im Hurrikan Carrie half KH Kraaz ,nach seinen eigenen Angaben, dem 1. Bootsmann Kühl. Nach der Kenterung der PAMIR konnte sich KH Kraaz in das Rettungsboot 5 der PAMIR retten und überlebte mit 4 weiteren Kameraden. Die Befragung von KH Kraaz nach seiner Rettung zu meinen Cousin , dem 1. Offizier Köhler , sagte er , dass er Köhler in seiner unmittelbaren Nähe hätte schwimmen gesehen. Er schwamm aber langsamer und er hätte ihn überholt und dann aus den Augen verloren . Karl Heinz Kraaz hat als einer der ersten Geretteten seine Schilderungen über seine 1. Reise mit PAMIR unter den Titel „ Die letzte Fahrt der PAMIR „ von KH Trott 1958 veröffentlicht . Dann nicht mehr . Er schwieg und überlies Karl Otto Dummer , wie auch die anderen drei im Rettungsboot 5, die weiteren Schliderungen der Umstände des Geschehens. KH Kraaz machte später sein Offizierspatent A5 und nach einiger Fahrenszeit auch das Kapitänspatent A6 und fuhr auch viele Jahre als Kapitän . KH Kraaz ist bereits vor mehreren Jahren verstorben .
Zusammengestellt von Frank Mühle 20.12.2009

Hans Georg Wirth

Hans – Georg Wirth Jahrgang 1937 ist seit Juni 1956 auf dem Segelschulschiff PAMIR (4. Reise unter Kapt. Eggers ) . Bereits im Oktober 1956 wird er zum Jungmann befördert. Am 01.06.1957 wurde er zum Leichtmatrosen ernannt. Hans – Georg Wirth galt unter seinen Kameraden als ein tüchtiger Seemann, sehr willensstark auch im Überlebenskampf im Boot 5 . Nach der Katastrophe fuhr er bald wieder zur See. Später macht er das Seesteuermanns – Patent A5 und nach einiger Fahrenszeit das Kapitäns – Patent A6 . Danach befuhr viele Jahre als Kapitän die Weltmeere. Zusammengestellt F. Mühle 2009



Günter Haselbach

Günter Haselbach Jahrgang 1937 seit Mai 1956 an Bord der PAMIR . Im Mai 1957 zum Jungmann befördert und im Juni zum Leichtmatrosen . G. Haselbach begeisterte sich bereits während der Umbauphase von Pamir und Passat in Kiel für dir Pamir . Er war bereits mit Stober, P. Meyer, S. Braun und Buschmann gut bekannt. Im Rettungsboot 2 überlebt er unter 22 Männern als einziger Seemann . Es bedarf schon einer ungeheueren seelischen und körperlichen Kraft diese Hölle von 72 Stunden zu überstehen (ausführlich kann man im Buch „Pamir und Passat“ von E.R. Andersen nachlesen, G. Haselbach hat
nach fast 50 Jahren des Schweigens seine Erinnerungen dort wiedergegeben)
1962 machte er sein Steuermanns – Patent A5 und 1966 Kapitäns – Patent A6 ‚Danach fuhr er viele Jahre bis zur Pensionierung als Kapitän auf den Weltmeeren. Zusammengestellt F. Mühle 2009

Klaus Fredrichs

Klaus Fredrichs Jahrgang 1939 , bereits auf der 5. Reise unter Kapt. Eggers Jungmann auf PAMIR. Er berichtete zur Katastrophe , dass 1. Off. Köhler versucht hat das Notsendegerät klarzumachen . Dabei habe er sich die Hände blutig geschnitten . Klaus Fredrichs erreichte in stürmischer See ebenfalls das Boot 2. Durch einen starken Überlebenswillen überstand er die Hölle im Rettungsboot 5. Er fuhr ebenfalls nach der Katastrophe bald wieder zur See. Machte sein Seesteuermanns – Patent A5 und später das Kapitäns -Patent A6. Klaus Fredrichs befuhr viele Jahre als Kapitän die Weltmeere . Zusammengestellt F. Mühle 2009